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WASP/D

Der Sommer, im heimischen Garten, ist immer gut fürs Kontemplative. Für, unabhängig von der tatsächlichen Sonnenintensität, die, wir wir ja alle wissen, klimawandelbedingt so höllenfeuermäßig ist wie nie, wahrhaft luzide Momente. So eínen hatte ich unlängst, durchaus befördert von bewusstseinserweiterndem Traubengesöff.

Umschwirrt von diesen lästigen, semibedrohlichen Insekten, durchfuhr es mich wie ein Blitz, äh Stich. These: Die SPD, die altehrwürdige, ist wie eine Wespe. Irrlichternd rund um vermeintliche Themen, zunehmend aggressiv wegen permanentem Verscheuchtsein von der Wählergunst. Das Überangebot von Fett und Zucker in Grokos führte zu Instinktlosigkeit gegenüber den Bedürfnissen der angestammten Wählerschaft bzw. der Staatsbürger. Und noch ein Wespenkriterium erfüllt die Ex-Partei Brandts und Schmidts: sie ist (so ein schönes wie trauriges Wort) ephemer geworden. Genuin nutzlos. Oder je nach Perspektive, wie ein Wespennest vor der Haustür: gemeingefährlich. All die Stiche aufzuzählen, die die SPD Bürgern in Hirn und Herz gesetzt hat, würde den Rahmen sprengen.

Im Großen beispielsweise: ein SPD-Justizminister (Maas) führt nach zwei Diktaturen auf deutschen Boden wieder Zensur ein (Netzwerkdurchsetzungsgesetz). Im Kleinen, ganz aktuell: SPD-Bürgermeister in Großstädten wie Berlin und Düsseldorf sowie in Provinzorten wie Potsdam gefallen sich darin, immer mehr vom selben Gift importieren zu wollen: „Schutzbedürftige“ aus den „Lagern“ Griechenlands und von sonstwo der Pfeffer wächst. Wie eine genervte Tischgesellschaft angesichts stacheliger Bedrohung aus der Luft kann der gemeine Bürger und Wähler nur mit Händen und Servietten wedeln. Er wurde und wird nicht gefragt. Kommt nicht mehr vor im insektoiden Kalkül der ehemaligen Volkspartei. Jetzt, so wunschdenkt man in der Parteiführung vermutlich, geht es um den Import zukünftiger dankbarer Wähler. Migranten, euphemistisch: Flüchtlinge, aka das neue revolutionäre Subjekt. Stimmzettelig verstärkt durch ein paar Einheimische, die es nicht besser wissen können, weil zu jung. Genau: das Wahlalter wollen die Sozialdemokraten absenken auf Sweet Sixteen. Hormoneller Idealismus.

„Die kriegen wir nicht so leicht los“, werden sich die Neuwähler sagen, weil die Parteiführung sie entweder an nervige Lehrer aus der Schule oder an die leicht durchschaubaren Potentaten ihrer Herkunftsländer erinnert. Die biestige Gouvernante Esken und der sich jovial gebende Apparatschik Borjans. Die Herrscher des Wespenstaats. Charaktere, die sich Orwell auch nicht besser hätte ausdenken können.

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Kampfmittelräumdienst

TEIL 1

Der öffentliche Diskurs ist hochgradig vermint. Totschlagargumente und Kampfbegriffe schwirren durch die geistig schale Luft. Eine Atmosphäre, in der sich viele wegducken, um nicht als Kollateralschaden zu enden.

Zeit, das kontaminierte Gelände schrittweise zu räumen, und sei es nur in der Vorstellung. Fangen wir doch mal mit den dicken Brocken an. Diese Wortwaffen gehören weltweit geächtet:

Populismus (Steigerungsform: Rechtspopulismus)

Meint eigentlich, das zu tun und zu artikulieren, was das Volk bzw. ein größerer Teil der Gesellschaft will. In der Regel ein lösungsorientierter, pragmatischer Ansatz. Wird heutzutage im Kampf eingesetzt als Diffamierung von Personen oder Parteien, die auf vermeintlich komplexe Problemstellungen verführerisch einfache Lösungen anbieten, also täuschen. Beispiel: Das „komplexe Problem“ ist die Massenmigration. Die wird vermeintlich ausgelöst durch das undurchsichtige Treiben der Geopolitik (u.a. Rohstoffkriege), vermischt mit postkolonialer Armut, anhaltender Ausbeutung durch den Westen, zusätzlich angeheizt durch Bürgerkrieg, konfessionelle Konflikte und neuerdings auch den Klimawandel. Angesichts dieser multifaktoriellen Gemengelage schwirrt einem der Kopf und Migration wird plötzlich unausweichlich – so schwer zu steuern wie eine Naturkatastrophe.

Da kommt der Populist mit dem hanebüchenen Konzept geschlossener Grenzen zur Abwehr und Kontrolle der andrängenden Massen. Ohne Zweifel kein kausaler Ansatz, der Fluchtursachen bekämpfen will, aber genau das ist der Punkt bzw. der pragmatische Ausweg aus dem Komplexitäts-Dilemma. Ursachenbekämpfung wäre für das winzige Deutschland, auch für die uneinige EU, utopisch. Das ist eine Weltaufgabe, ein mega-multilaterales Ding. Aber was man tun kann, tun muss als souveräner Staat, ist Hoheit über sein Staatsgebiet und seine Grenzen walten lassen. Auch dann, wenn die Kanzlerin überzeugt ist, dass sie die dreitausendirgendwas Kilometer deutsche Grenze nicht schließen kann, ganz zu schweigen vom europäischen Rest und dem Mittelmeer. Blöd nur, wenn eine Gruppe von Nachbarstaaten mit der Attitüde trotziger kleiner Kinder hingeht, um im Verbund ihre Grenzen zu schließen – wirksam. Oder ein paar Jahre später ein Virus daherkommt. Und zack: auch deutsche Grenzkilometer sind plötzlich abdichtbar.

Übrigens: Nur ein Populist in seiner besonders sinistren Ausprägung, nämlich der Rechtspopulist, würde als wesentlichen migrationsauslösenden Faktor das explosive Bevölkerungswachstum der Ursprungsländer anführen. Too many men, only few options. Was hatte noch der toxische alte weiße Mann Tönnies über das Verhalten von Afrikanern gesagt?

Aber damit wären wir schon beim Rassismus, dem nächsten Thema.

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Nie hat man (m/w/d) seine Ruhe

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New kids on the block

Im Haushalt gibt es jetzt einen Australier. Everdure nennt er sich und ist ein Gasgrill. Weil Gas nun mal immer in orangen Schläuchen geleitet wird, ist sein Look entsprechend. So findet man die Kochstelle auch bei trüben Lichtverhältnissen leicht. Wir sind hier ja schließlich in Deutschland, Regenland – sorry: formerly known als Regenland.

In der Verkaufsprosa wurde der Grill als „kompakter Balkon- oder Terassengrill“ angepriesen. Live ansehen konnte ich den heißen Typ nicht, hier ist Weber-Land, und exotische Marken stellen sich nur wenige der in den letzten Jahren aus dem Boden gesprossenen Grillshops in die Ladenfläche. Beim Auspacken und Montieren stellte sich dann schnell heraus, dass der Australier ein großer Bruder mit raumgreifender Attitüde ist. Obwohl es in seiner Produktfamilie tatsächlich noch ein größeres Model gibt.

Wenn sich meine Würstchen neuerdings auf der großzügigen Grillfläche verirren und die Zucchinis ihnen einsam vom Rost nebenan zurufen, dann schmunzle ich und denke an die Weiten Australiens. Das Land, in dem der durchschnittliche Balkon wohl so groß sein mag, wie der Supermarkt bei uns im Ort.

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Imperfektion

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Brückentag

Heute quält den Paranoiden die pure Langeweile: keiner da, der ihm nachstellt. Brückentag ist Lückentag. Auf dem Parkplatz. Im Office. In einer Phase der Wiederherstellung von Business-Normalität fühlt sich das wie ein Rückfall in akute Corona-Zeiten an.

Der Brückentag ist das Lieblingskind der Jahresurlaub-Optimierer. Zahl vier, krieg alle fünf. Dem Katholizismus sei Dank! Das läßt den Kiez allerdings kalt bzw. der kocht vor Wut, wenn in den meisten Bundesländern mal wieder frei ist, bloß Berlin is at work.

Feiertage sind ein heilig Ding. Frag mal den Engländer, der kennt nur einen schnöden bank holiday – und der läßt sich schlecht überbrücken. Die Monate Mai und Juni genießen hierzulande nicht umsonst viel Kredit.

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EUROPOLY

500 Milliarden für Europa. Konkret: für die darbenden Südländer der Union. Finanziert von allen Mitgliedern, anteilig. Deutschland als größter Nettozahler müsste den Löwenanteil stemmen. Und an den Finanzmärkten seine Bonität hinhalten.

Eine gigantische quasisozialistische Umverteilung von Steuergeldern aus dem reichen Norden gen ärmeren Süden. Das ist natürlich Quatsch. Das mit dem reichen Norden – zumindest, wenn man es auf Deutschland und seine Bürger bezieht. Das mediane Privatvermögen pro Kopf ist in Italien, Spanien und Frankreich zufällig ca. dreimal so hoch wie hierzulande.

Hups. Das Macron-Merkel-Programm macht also verhältnismäßig wohlhabende noch vermögender bzw. subventioniert den lässigen Auf-Pump-Lifestyle besagter Länder. Damit die lieben französischen Nachbarn weiterhin mit 60 in Rente dürfen. Damit die Leuchtfigur Anne Hidalgo ihre Hauptstadt in einen sicheren Hafen umbauten kann. Damit wir die Italiener weiter Schulden machen lassen. Undsoweiter. Die Engländer sind ja fein raus.

Mich hat das Uniformjäckchen unserer Kanzlerin immer schon an den Style eines gewissen historischen Vorbilds erinnert.

Quelle

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Herrenoberbekleidung

Nur am Model wurde gespart…

Dressed to kill?
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Office sucks

Typisch: kaum eine ganze Arbeitswoche im Büro, und schon nimmt die „private“ Schreiberei rapide ab. Nach Marxscher Manier voll entfremdet durch die Büropräsenz und in der Erholungsphase dann ein williges Opfer der Kulturindustrie. Da wird nur der Bildschirm getauscht gegen den Flatscreen, die Wasserspenderplörre gegen die mit Prozenten. Friday I‘m in love, Sonntagabend übellaunig.

Aber halt: nächste Woche ist ja wieder Homeoffice! Eine durchweg angenehme Nebenwirkung der Pandemie. Mehr davon, bitte!

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Vox populi

Vor Jahren wollte ich mal von einer New Yorker Kollegin wissen, was den Reiz ausmache, 3/4 des Gehalts in die Miete einer Wohndose in Manhattan zu stecken. „Access“ war die Antwort. Wann auch immer Zugang zu haben zu einem unermesslichen Angebot an Kultur, Gastronomie and so on.

Der Magnet Großstadt läßt auch hierzulande seine Bewohner allerlei Friktionen und Mühen in Kauf nehmen. Da kommt es unweigerlich zu Selbsttäuschungen, mit denen der verbissene Städter den Verlust an Lebensqualität zu kompensieren bzw. camouflieren versucht. Die Zwitscherbox ist so ein Beispiel. Diese traurige Stilisierung eines Vogelhäuschens in Plastik hat einen Sensor, der beim Vorübergehen Vogelgezwitscher aktiviert. 60 qm, 2 Zimmer, Diele und Duschbad mitten im Naturschutzgebiet.

Es wundert wenig, dass es gerade städtische Eliten sind, die zwecks grüner Energiewende Flure und Wälder mit Windrädern (aka Vogelschredder) zupflastern wollen. Die Intaktheit von Kulturlandschaften schert sie nicht, denn sie kennen oft nur noch die affirmative Aneignung von Natur. Tar Beach, Urban Garden, Zwitscherbox. Wie sang schon Anne Clark: „The city, a wasting disease“.